Murphy, der Rote Korsar

Von uns Katzen bin ich der Jüngste, aber dafür der Größte. Geboren wurde ich am 15.4.1994 in der Nähe von Pinneberg. Als ich fünf Wochen alt war, wurde ich von meiner neuen Familie adoptiert. Zuerst war ich etwas traurig, plötzlich von meinen Geschwistern und meiner Mutter getrennt zu sein (meinen Vater habe ich nie gesehen), aber jetzt muß ich sagen, daß eine Katze es wohl nicht besser treffen kann: drei Freunde zum Spielen, jede Menge Platz zum Toben und jeden Tag ein voller Napf mit Futter.

Futter! Am liebsten mag ich diese kleinen Knusperdinger, die immer so schön knacken, wenn man sie ißt. Davon kann ich nie genug bekommen, aber manchmal muß ich schon lautstark daran erinnern, damit der fast leere Napf wieder aufgefüllt wird. Alles andere ist mir ziemlich egal - vielleicht noch Käserollis, die sind auch toll.

Mein bester Freund war Monty, was die meisten Leute nicht verstehen können, weil doch immer alle denken, daß sich Hund und Katze nicht leiden können. So ein Blödsinn! Als er noch klein war (naja, da war er schon größer als ich, aber eben noch ein Baby) hab ich ihm gezeigt, daß wir gute Freunde werden können, wenn er mich respektiert. Wenn er das nicht macht, würde er feststellen, daß meine Krallen scharf sind - das hat er verstanden. Danach lagen wir gern zusammen auf dem Sofa und dösten gemeinsam vor uns hin.

Wenn unsere Dosenöffner in den Urlaub gefahren sind, haben sie mich immer mitgenommen, damit Monty und ich icht getrennt wurden und traurige waren. Dann mußten wir zwar immer ganz lange mit dem Auto fahren und am Ziel war es immer furchtbar warm, aber dafür konnte ich mit Monty auf dem Bakon liegen und auf Berge und einen großen See schauen. Schön war das.

Mit Moritz habe ich mich nicht so gut verstanden. Vielleicht lag es daran, daß er der Älteste hier war und immer meinte, alles müsse sich um ihn drehen. Er war aber auch manchmal ein wenig überempfindlich und ängstlich. Wenn ich mit ihm raufen wollte, hatte er meistens gleich Angst, hat geschrien und ist weggelaufen. Na ja, ich dann hinterher und schon gab es Krach. Am schlimmsten war es, wenn dabei noch irgendwas zu Bruch ging...

Auch Moritz war irgendwann nicht mehr da. Ich hoffe, das liegt nicht daran, daß daß ich ihn manchmal geärgert habe. Ein wenig vermisse ich ihn schon, aber wir haben jetzt einen neuen Hund: Momo, mit vielen lustigen scharzen Punkten. Mit ihr spielen macht auch Spaß - sie ist ganz lieb und hält still, wenn ich auf ihr herumklettere.

Und dann ist da ja noch immer Maxi, die man so schön ärgern kann.

Ich lasse mich gern von meinen Dosenöffnern streicheln und genieße es, bei ihnen auf dem Schoß zu liegen. Schade nur, daß ich dabei nicht schnurre wie andere Katzen, um ihnen zu zeigen, wie gern ich das habe - Schnurren kann ich nämlich nicht.

Meine Krallen wetze ich unheimlich gern an den Esszimmerstühlen - auch wenn wir einen ganz tollen Kratzbaum haben, der extra für uns gebaut wurde. Unsere Dosenöffner haben mittlerweile aufgegeben, mir das verbieten zu wollen. Sie haben eingesehen, daß sie doch keine Chance haben. Also haben sie sich in ihr Schicksal ergeben und lassen mich gewähren.

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