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Spur Zwei
E-I-T-I-E-L-E-R
von 4lagig-deluxe
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Izabella freute sich auf ein Wiedersehen mit ihrer Schwester Elena, obwohl sie sich beim letzten Mal fast zerstritten hätten. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen wegen Marcus und ihrem Hang der „Liebe ihres Lebens“ bedingungslos zu folgen. Ihre Schwester hatte nie richtig verstanden, warum sie sich ausgerechnet in diesen Radsportler verliebt hatte und erst recht nicht, warum sie mit ihm nach Deutschland gegangen war. Wenn es nach Elena gegangen wäre, dann wäre ein idealer Mann ein Italiener und kein deutscher Eddy Merckx für Arme. Elena war acht Jahre älter als Izabella und seit dem Tod der Eltern vor gut drei Jahren, fühlte sie sich für das Wohlergehen ihrer kleinen Schwester immer noch verantwortlich, obwohl sie selbst genug mit ihrem eigenen Leben zu tun hatte. Sie würde wohl immer die große Schwester bleiben.

Izabella drückte ihren Kopf an die Glasscheibe des Zuges, so wie sie es auch als kleines Mädchen oft gemacht hatte, um einem vorbeirasenden Zug noch näher zu kommen. Die Scheibe beschlug leicht von ihrem Atem und sie versank erneut in ihre Gedanken. Hatte Elena Recht mit ihren Bedenken gehabt? Sie versuchte die klugen Ratschläge ihrer Schwester in eine für sie verständliche Form zu bringen, jedoch gelang es ihr nicht. Sie hatte sich doch aus Liebe für Marcus entschieden und vertraute ihm. Warum sollte sie sich für eine emotionale Entscheidung rechtfertigen müssen? Elena hatte zwar auch Beziehungen und einige Affären hinter sich, aber der Richtige war auch ihr noch nicht über den Weg gelaufen. Umso schwieriger war es für Izabella, die Vorwarnungen ihrer Schwester nachzuvollziehen. Eigentlich hatte sie keine Lust, sich und die Entscheidungen in ihrem Leben ständig rechtfertigen zu müssen.

Es polterte im Gang des Zuges und Ludwig fingerte an seinem Tagesrucksack, der auf dem noch freien Platz neben ihm lag, als wenn er signalisieren wollte, hier ist besetzt. Er wünschte sich, dass er mit seiner Frau und dieser jungen Dame möglichst lange alleine im Abteil bliebe, um ein neugieriges Gespräch zu initiieren. Aber dann ging die Schiebetür des Abteils auf, der Schaffner begrüßte die Fahrgäste und deutete dem neuen Fahrgast seinen Platz an. Ludwig richtete sich ein wenig auf und hob etwas murrend seinen Rucksack auf seinen Schoß. Klara hingegen lächelte den Neuzugang an und half Ludwig dabei den Rucksack in der oberen Gepäckaufbewahrung zu verstauen. Ihr war bewusst, dass es Ludwig eigentlich nicht passte, dass das Abteil immer voller wurde.

Durch die Unruhe im Abteil wurde auch Izabella aus ihren Gedanken gerissen. Sie grüßte kurz und knapp den neuen Fahrgast und kramte unsicher in ihrer Handtasche, obwohl sie nicht wirklich nach etwas suchte. Als sie bemerkte, das Ludwig seinen Kopf zu ihr neigte, um besser den Inhalt der Handtasche erfassen zu können, schloss sie etwas verärgert mit einer Handbewegung den Reißverschluss und stellte die Tasche wieder zwischen ihre Beine. Was um Himmels willen finden Männer bloß so interessant an Handtaschen fremder Frauen? Was schleppt Frau wohl alles so mit? Na was wohl? Einen Lippenstift von Lancaster Rouge Glace in der Farbe „Irresistible“, eine Miniatur von Issey Miyake, zwei, drei uralte und ausgefranste o.b.’s, die man besser nicht mehr verwenden sollte, ein angebrochenes Paket Taschentücher, vier Sagrotan Hygiene-Tücher, unzählige Zeitungsausrisse über die neuesten Erkenntnisse moderner Ernährung und andere für wichtig befundene Informationen, an die sie sich nun nicht mehr erinnern konnte, ein Handy, ein Filofax, ihr Portemonnaie und natürlich ihr Glücksstein, den ihr Marcus geschenkt hatte. All diese Dinge waren ganz sicher nicht sensationell geheim, aber ein Stück weit ihre chaotische Privatsphäre, die sie nicht unbedingt mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Jedweder Versuch, diesem gewollten, inneren Chaos Herrin zu werden und in eine wohlüberlegte und strukturierte Form zu bringen, schlugen bereits nach wenigen Tagen fehl. So blieb nichts anderes übrig, als das Innerste vor allzu neugierigen Blicken zu schützen. Ludwig holte tief Luft, als er merkte, das sein seitlicher Blick entdeckt worden war und versuchte Klara auf ein Bauernhaus aufmerksam zu machen, das er in der Ferne entdeckt hatte und ihn an seine Kindheit erinnerte. Klara schüttelte indes nur den Kopf, weil der Zug schon längst am Bauernhaus vorbeigezogen war.

Der Neuzugang im Abteil verstaute seine Reisetasche in der oberen Gepäckaufbewahrung und setzte sich auf seinen reservierten Platz. Er sah etwas mitgenommen aus und seinem Gesicht sah man an, dass er wenig Schlaf bekommen hatte. Ludwig sah sich nach wie vor sehr interessiert im Abteil um. Es machte ihm offensichtlich Spaß seine Mitmenschen zu studieren und aus seinen ersten Impressionen Rückschlüsse auf Lebensumstände und beruflichen Status zu schließen. Dies machte er schon, als er noch aktiv mit seiner Konditorei beschäftigt war. Manchmal lag er mit seinen Einschätzungen richtig und ebenso häufig auch nicht. Schließlich eröffnete Ludwig das Gespräch und fragte den „Neuen“, wohin denn seine Reise ginge.

In die Toskana. Auf den Spuren von Leonardo da Vinci …“, antwortete er lächelnd. „Ach ja, da waren wir im letzten Jahr auch. Das war wirklich sehr schön, nicht wahr Klara?“, zog Ludwig seine Frau mit ins Gespräch. „Ich habe am selben Tag Geburtstag wie da Vinci.“, sagte der neue Fahrgsat und fügte noch hinzu: „Ich heiße übrigens Thomas.“ Ludwig war etwas irritiert, weil er es nicht gewohnt war, dass man sich ihm mit Vornamen vorstellte. Er wusste aber, dass es heutzutage modern sein sollte, wenn man dies tat und trotzdem beim SIE blieb. „Ich bin Ludwig und das ist meine Frau Klara“, überwand er seine konservative Einstellung. „Wann hat denn da Vinci überhaupt Geburtstag?“, hakte Ludwig nach. „Wenn mich nicht alles täuscht, ist er am 15. April 1452 in Anchiano geboren worden.“ „Also ein Widder!“, fügte Klara hinzu, die sich nun auch ein wenig am Gespräch beteiligen wollte. Thomas nickte zustimmend und dachte, hoffentlich ist das nicht so eine Esoterik-Tante, die anhand des Sternzeichens menschliche Eigenschaften zu erkennen glaubte und unentwegt und häufig ungefragt ihre anthropologisch-mythologischen Ergüsse ihren Menschen mitteilt. „Ach ja, die Widder. Immer mit dem Kopf durch die Wand und so ungeduldig. Ludwig, weißt du noch? Die Petra, die mal kurz bei uns gearbeitet hat?“, kam es dann auch schon über Klaras Lippen. „Die hat sich nie etwas sagen lassen wollen und hat nur Unruhe gestiftet.“

Ludwig war es unangenehm, dass seine Frau manchmal das Herz auf der Zunge trug und nun diesem jungen Mann das Gefühl vermittelte, er sei genauso ein Kandidat. Thomas zog die Augenbrauen etwas hoch und versuchte gar nicht erst, hierauf zu antworten. „Sind sie beruflich unterwegs?“, fragte Ludwig, um den Sprung von der Pseudowissenschaft zu einem anderen Thema zu lenken. „Nein, ich bin privat unterwegs. Eigentlich war diese Reise schon letztes Jahr geplant. Aber dann kam doch noch was dazwischen …“, stockte er auf einmal und bemühte sich um Zurückhaltung, da er keine Notwendigkeit verspürte seinen unbekannten Mitreisenden alles zu erzählen.

Wissen sie eigentlich, dass es keine physikalisch akzeptable und vor allem wissenschaftliche Erklärung gibt, dass Komponenten eines Horoskops Einfluss auf das irdische Geschehen nehmen könnten?“, fragte Thomas, der sich ein bisschen über Klaras Äußerungen geärgert hatte. „Der gern zitierte Gezeiteneffekt durch die Gravitation ist dafür unter allen Umständen unzureichend, weit eher hätte es einen gravitativen Einfluss, ob vor dem Geburtshaus ein Baum steht oder nicht, von Bergen ganz zu schweigen. Dieser würde eine viel größere Anziehungskraft auf das neugeborene Kind ausüben, als sämtliche Sterne im Universum es aufgrund ihrer Entfernung können“, fuhr er fort. Klara schluckte und wusste nicht so recht, was sie daraufhin sagen sollte. Ihr wurde auf einmal sehr deutlich, dass sie mit ihrem Kommentar über ihre ehemalige Angestellte Petra zielsicher ins Fettnäpfchen getreten war und sagte dann doch noch versöhnlich: „Na ja, jeder Mensch ist halt ein Individuum und das ist auch gut so.“ Thomas lächelte zufrieden und lehnte sich entspannt zurück. Was hatte ihn bloß geritten, sich doch noch zu diesem No-Thema zu äußern? Vielleicht ärgerte er sich auch nur über die Art von Frauen, die sich einerseits so oberflächlich präsentieren und andererseits so wenig Taktgefühl besitzen, um ihre Wortwahl nicht der aktuellen Situation anpassen zu können. Jetzt tat es ihm schon ein wenig Leid, dass er ein so großes Geschütz ausgefahren hatte und versuchte sich der Dame gegenüber etwas freundlicher zu verhalten.

Izabella fand das zwischenzeitlich sehr amüsant und kurzweilig, was da gerade diskutiert wurde und schmunzelte spürbar süffisant in die Runde. Sie selbst las zwar auch diese täglichen Dreizeiler ihres Sternzeichens, aber eher zur Unterhaltung und nicht um eine lebensbestimmende Tendenz für den laufenden Tag zu erhalten. „Ich fahre auch in die Toskana. Zu meiner Schwester nach Siena“, sagte Izabella und war eigentlich froh, die lange Reise nicht mit ständig wechselnden Reisenden machen zu müssen.

Sie war nicht der Typ Frau, die schnell und unkompliziert Kontakte herstellen kann und möchte. Dies mochte auf den ersten Eindruck vielleicht nicht zutreffen, weil sie durchaus eine attraktive Persönlichkeit darstellte und man mit der äußeren Erscheinung eine gewisse Anziehungskraft auf das andere Geschlecht assoziierte. Sie war aber trotzdem überrascht, wie vertraut ihr Thomas vorkam. Seine Stimme, sein Duft und seine gesamte Körpersprache waren ihr nicht fremd. Sie hatte noch nie in ihrem Leben so ein vertrautes Gefühl erlebt. Selbst mit Marcus war es anders. Thomas war eloquent und offenkundig auch intelligent und hatte etwas von einem Revoluzzer an sich.

Thomas stand auf und fragte, ob er jemanden aus dem Zugrestaurant etwas mitbringen sollte. Ludwig und Klara schüttelten den Kopf, weil sie sich mit selbst geschmierten Semmeln und einer Thermoskanne Tee für die Reise eingedeckt hatten. Izabella hingegen überlegte kurz und entschloss sich mitzugehen, da sie recht abrupt entschlossen hatte, sich in den Zug zu setzen und somit keinen Proviant für unterwegs mitgenommen hatte. „Ich komme mit“, sagte sie zu Thomas, der nach seinem Portemonnaie suchte und bereits die Schiebetür geöffnet hatte. Der Zug raste mit Höchstgeschwindigkeit an der landschaftlich reizvollen Lüneburger Heide vorbei, während die beiden etwas schaukelnd das Zugrestaurant suchten.

Eigentlich könnten wir doch auch dort was essen. Dann ist das Essen wenigstens noch warm“, sagte Thomas im Kupplungsbereich zwischen zwei Waggons zu Izabella. Izabella überlegte, weil sie nicht so viel Bargeld dabei hatte und vermutlich die hohen Restaurantpreise nicht bezahlen konnte. „Dann musst du mir was leihen. Ich habe nur zehn Euro dabei“, sagte sie zu Thomas, der Mühe hatte, sein Gleichgewicht im schaukelnden Zug zu halten. „Na klar, solange du keinen Hummer bestellst. Sonst müssen wir eben Teller spülen …“. Izabella empfand die Situation sehr entspannt, weil Thomas keinen Zweifel daran ließ, jede Situation zu meistern. „Okay, wenn schon keinen Hummer, dann wenigstens Kaviar und Champagner“, versuchte Izabella zu provozieren. Thomas drehte sich kurz zu Izabella, weil er nicht deuten konnte, ob sie das ernst meinte. Als er jedoch ihr freches Grinsen entdeckte, war er froh, dass er die Situation einschätzen konnte.

Das Zugrestaurant war proppenvoll und der Restaurantchef bat um etwas Geduld. Thomas zückte unterdes eine Packung DRUM und seine heiß geliebten Marie-Blättchen aus seiner Jackentasche und drehte routiniert eine filterlose Zigarette. Izabella war etwas entsetzt, da sie Thomas für einen Nichtraucher gehalten hatte. Thomas streckte ihr das Tabakpäckchen entgegen. Sie sagte ihm, das sie nicht rauchen würde und Thomas steckte kommentarlos das Päckchen wieder ein. Die Tatsache, dass jemand raucht, fand sie nie richtig berauschend. Nie wäre sie aber auf die Idee gekommen, vehement auf gesundheitliche Risiken oder Luftverpestung oder eingeschränkte Persönlichkeitsrechte hinzuweisen. Sie bat Thomas jedoch am Tisch nicht zu rauchen, was er mit einem Nicken quittierte.

Ein Tisch wurde endlich frei und ein Ehepaar um die fünfzig ging an ihnen vorbei.

Was läuft hier?“, fragte sich Izabella, als sie sich ertappte, mit einem fremden Mann ins Zugrestaurant zu gehen. Marcus ist vermutlich gerade bei Nicole und hat seinen Spaß und sie sitzt nun Thomas gegenüber. Elena würde garantiert die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn sie uns sehen könnte, dachte sie und verdrängte diesen unangenehmen Gedanken sofort.

Was machst du eigentlich?“, fragte Izabella neugierig.

Ich? Ich suche mir was zu essen aus.“ – „Hey, das seh ich auch. Nein, ich meinte, was machst du beruflich?“ – „Ich bin Informatiker.“

Sie dachte unwillkürlich an die fingernagelkauende Spezies, die auf dem Schulhof ihr Pausenbrot direkt aus der Tüte gegessen hatten und immer diese tarngrünen Bundeswehr-Parka auf dem Pausenhof trugen, drunter oft ein selbst gestrickter, unifarbener Pullunder mit V-Ausschnitt und eine Noname-Jeans mit offenen Busfahrer-Sandalen im Hochsommer. Meistens waren sie in Mathe und Physik diejenigen, von denen man immer abschreiben wollte, aber ansonsten nichts mit ihnen zutun haben wollte, weil sie keine alterstypischen Interessen an den Tag legten. Während andere Gleichaltrige sich im Haus der Jugend traf und erste Kussszenen probierten, bauten sie komplexe elektronische Gebilde mit Fischer Technik nach und freuten sich wie ein Schneekönig, wenn ein PVC-Getriebe einwandfrei funktionierte. LEGO war aber ein Stück weit bei diesen Überfliegern verpönt, weil es keine richtige Herausforderung darstellte, aus vorgefertigten Platten und Motoren etwas zu konstruieren. Als zeitgemäße Freizeitbeschäftigung konnte man das in ihren Augen wohl nicht bezeichnen, eher erweiterter Physikunterricht. Sie musste schweren Herzens zugeben, das Thomas diesem Bild aus ihren Kindheitstagen nicht unbedingt entsprach.

Okay, ein E-I-T-I-E-L-E-R“, sagte sie etwas verwirrt und lang gedehnt. Thomas bemerkte diese etwas herablassende Bekundung zu seinem Berufsstand und fragte nach ihrem Job. „Ich? Ach, ich bin Astrologin …“, log Izabella und wartete einen Moment auf die erste Reaktion von Thomas, der nun etwas ungläubig Izabella anblickte. Izabella musste sich wirklich zusammenreißen, um kein verräterisches Zeichen ihrer Lüge zu dokumentieren. Nach endlosen Sekunden brach es aber aus ihr heraus und sie lachte begeistert, da es ihr mal wieder gelungen war, jemanden auf die Schippe zu nehmen. Thomas Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen. Er mochte nicht auf die Schippe genommen werden, schon gar nicht, wenn er einen Menschen noch nicht so richtig kannte. „Ist doch egal, was ich mache, oder? Sag mal, du bist doch jetzt nicht eingeschnappt?“ kam es aus ihr heraus, weil die Stimmung nun doch nicht mehr so entspannt war, wie es am Anfang der Fall war. „Ach, weißt du … Wir können auch wieder zurück ins Abteil gehen, wenn du mich hier verarschen willst.“ – „Hey, nun entspann dich mal. Das war doch nur ein Scherz und nicht ernst gemeint. Kannst du gar keinen Spaß ab?“ – „Eigentlich schon, aber im Moment bin ich etwas neben der Spur.“ – „Okay, pass auf – SORRY, ja? Es kommt bestimmt nicht wieder vor.“ Es tat Izabella weh mit anzusehen, was ihre spaßig gemeinte Lüge angerichtet hatte. Er senkte seinen Kopf und auch ihm war es jetzt sehr unangenehm, weil er das Gefühl hatte, dass sein Gesicht Bände sprach – und so war es vermutlich auch.

Izabella nahm seine Hand und drückte sie intensiv.

Vor gut dreieinhalb Stunden hoffte sie noch, dass Marcus sie davon abhält in den Zug zu steigen und nun drückte sie die Hand eines fast Unbekannten.

Du, ich bin gerade frisch getrennt von meiner Freundin. Können wir nicht einfach nur kurz was essen und dann wieder zurück ins Abteil?“ – „Es scheint wohl modern zu sein, sich zu trennen. Ich bin auch ganz frisch getrennt“, lenkte Izabella ein. Sie ließ langsam seine Hand los und guckte in die Karte.

Arme Ritter, oh ja, das hab ich lange nicht mehr gegessen. Das nehm ich.“.

Während Thomas auch in die Karte guckte, suchte seine linke Hand die Nähe ihrer Hand. Er wollte sie nicht berühren, sondern nur die Wärme spüren, die von ihr ausging. So zarte subtile und doch so kraftvolle Finger hatte er noch nie erlebt. Izabella musste dasselbe gedacht haben, denn auf halben Weg berührten sich ihre Hände und rieben aneinander. Sie schauten sich wortlos an und waren überwältigt von der Kraft die sie umgab. Ihr Herz pochte unermüdlich gegen ihr roséfarbenes T-Shirt und sie spürte die Aufregung in ihrem Gesicht, dessen Farbe sich nun in ein dezentes Rot verwandelte.

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8.2.2006